Die Darstellungsqualität von Monitoren hat in den letzten Jahren eine beeindruckende Entwicklung hinter sich. Für einige Anwendungsbereiche ist eine 4K-Auflösung heutzutage längst zum Standard geworden. Auch die Bildschirmgrössen, beziehungsweise die Bilddiagonalen, legen immer mehr zu. Und die Kombination aus Auflösung und Bilddiagonale ergibt die Pixeldichte – ein Begriff, der häufig im Zusammenhang mit Monitoren genannt wird. In diesem Artikel erklärt EIZO, was es mit der Pixeldichte auf sich hat und warum sie so wichtig ist.
So zeigt der Monitor scharfe Bilder
4K-Auflösung und Pixeldichte
Moderne Monitore können beeindruckend hohe Auflösungen auf beeindruckend grossen Bilddiagonalen darstellen. Aber ist mehr in diesem Fall wirklich immer besser? Aufschluss darüber gibt die Pixeldichte.
Dieser Wert wird üblicherweise in den Einheiten „pixel per inch“ oder „dots per inch“ (Bildpunkte pro Zoll) angegeben – kurz: ppi oder dpi. Die Pixeldichte beschreibt also die Anzahl der Pixel pro Zoll der Bildfläche.
Pixeldichte und Darstellungsqualität
Je grösser die Pixeldichte ist, desto „feiner“ wirkt das dargestellte Bild. Vereinfacht gesagt muss man bei hoher Pixeldichte sehr nah an das Display heranrücken, um die einzelnen Bildpunkte überhaupt wahrnehmen zu können. Bei geringer Pixeldichte wirkt die Darstellung hingegen körnig und unscharf.
Stellen Sie sich vor, Sie malen ein Bild mit einem Pinsel. Je feiner die Borsten des Pinsels sind, desto mehr Details können Sie auf die Leinwand bringen. Die Pixeldichte ist wie die Feinheit des Pinsels: Je mehr Pixel pro Zoll Ihr Monitor bietet, desto schärfer und klarer ist das Bild.
Genau deshalb ist das Zusammenspiel aus Bildschirmdiagonale und Auflösung so wichtig für die letztliche Darstellungsqualität. Das zeigt eine einfache Beispielrechnung: Die Pixeldichte bei einer WQHD-Auflösung (2560 x 1440) auf einem 32-Zoll-Display ist mit 91,79 ppi identisch zur Pixeldichte bei einer Full-HD-Auflösung (1920 x 1080) auf einem 24-Zoll-Display.
Mehr ist also nicht automatisch besser. Eine gute und klare Darstellungsqualität hängt von mehreren Faktoren ab – und ist letztendlich auch subjektiv, denn jeder Mensch nimmt Pixelraster unterschiedlich stark wahr.
Was ist Pixelpitch oder Bildpunktabstand?
Gelegentlich ist bei Monitoren vom sogenannten Pixelpitch zu lesen. Dieser Begriff bezeichnet den Abstand zwischen benachbarten Pixeln – gemessen von Pixelmitte zu Pixelmitte. Hier ist weniger also mehr, denn ein geringer Pixelpitch sorgt für ein klareres Bild. Dieser Umstand lässt sich allerdings auch wieder auf die Pixeldichte zurückführen, denn diese steigt mit geringerem Abstand der Bildpunkte.
Gut zu wissen: 4K ist nicht gleich 4K
Die Bezeichnung „4K“ bezieht sich auf die horizontale Auflösung von rund 4000 Pixeln. Das „K“ steht dabei für „Kilo“ (Tausend). Zurzeit bieten die meisten 4K-Bildschirme eine Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln (4K UHD). Sie liefern somit die vierfache Pixelmenge im Vergleich zu Full-HD-Bildschirmen (1920 x 1080 Pixel) – oft 4K-UHD-Bildschirm genannt.
Allerdings gibt es auch Modelle mit 4096 x 2160 Pixeln (DCI 4K) für die Filmbranche, die ebenfalls als 4K-Bildschirme bezeichnet werden – in diesem Fall DCI-4K-Bildschirm.
Pixeldichte und Display-Auflösung in der Praxis
Computer-Displays wurden lange Zeit unter der Annahme entwickelt, dass sowohl Betriebssystem als auch Anwendungen eine feste Textgrösse/dpi verwenden (96 dpi im Falle von Windows). Daher wuchs die verfügbare Arbeitsfläche automatisch mit steigender Auflösung.
Textgrösse/dpi moderner Anwendungen sind jedoch skalierbar. Davon profitieren besonders Displays mit 4K-Auflösung.
Nehmen wir zum Beispiel an, wir stellen ein 27 Zoll grosses 4K-UHD-Display so ein, dass die Arbeitsfläche wie auf einem 27 Zoll grossen Full-HD-Display angezeigt wird. Das Ergebnis wäre ein um 200 Prozent skaliertes Bild, da 4K UHD (3840 x 2160 Pixel) über die doppelte vertikale und horizontale Auflösung von Full HD (1920 x 1080 Pixel) verfügt. Ein Pixel aus der Bildschirmansicht des Betriebssystems würde somit auf vier Pixeln abgebildet werden. In Kombination mit der Skalierungsfunktion des Betriebssystems ergäbe sich ein sehr scharfes und exaktes Bild.
Dies ist der Unterschied in der Darstellung von Full HD und UHD 4K bei gleicher Bildschirmgrösse. Die Fotos der Symbole wurden aus derselben Entfernung aufgenommen. 4K UHD liefert eine deutlich klarere Darstellung bei nahezu identischer Grösse.
Im gleichen Zuge erlauben Displays mit hoher Pixeldichte deutlich mehr Flexibilität. Durch eine geringere Vergrösserung lässt sich mehr Arbeitsfläche schaffen. Durch eine stärkere Vergrösserung lassen sich zum Beispiel in der Medienbearbeitung selbst feinste Details ausmachen, ohne Software-seitig zusätzlich zoomen zu müssen.
Welche Pixeldichte ist richtig?
Sowohl das Sehempfinden als auch die Wahrnehmung von Pixelrastern sind sehr individuell. Insofern lässt sich diese Frage nicht pauschal beantworten. Als Faustregel lässt sich für einen normalen Sehabstand im Büro von 50 bis 60 cm festhalten: Ab einer Pixeldichte zwischen 92 und 110 dpi wird die Darstellung scharf. Allerdings stellen unterschiedliche Anwendungsgebiete natürlich auch unterschiedliche Anforderungen an das, was auf dem Monitor zu sehen ist.
Büro-Anwendungen (Arbeit, Studium)
Für den Einsatz von Webbrowser, Textverarbeitung und E-Mail-Programm sind die dpi-Anforderungen moderat. Das gilt besonders, wenn Multitasking nicht erforderlich ist. Wenn regelmässig mehrere Fenster oder komplexe Tabellen zum Einsatz kommen, ist ein Wert zwischen 92 und 110 empfehlenswert. Zu beachten ist allerdings, dass eine hohe Pixeldichte den Detailkontrast verbessern kann und dadurch die Augen schont. Personen, die besonders intensiv und in langen Zeiteinheiten vor dem Monitor arbeiten, greifen also lieber zu einer hohen Pixeldichte.
Grafische Arbeiten (Mediengestaltung, CAD)
Wenn es auf die kleinsten Details ankommt, sind nach oben allenfalls technische Grenzen gesetzt. Je höher die Pixeldichte des Displays, desto einfacher fällt die pixelgenaue Arbeit. Für dieses Einsatzgebiet interessante Monitore starten bei 110 dpi.
Gaming
Für Spiele-Fans hängt die Monitorauswahl vor allem davon ab, welche Games sie am liebsten starten. Spiele mit grossen Spielwelten und hoher Sichtweite beispielsweise profitieren von einer hohen Pixeldichte, da auch Objekte in grösserer Entfernung noch scharf und klar zu erkennen sind. 92 bis 120 dpi sind ein geeigneter Richtwert.
Allerdings kommt bei Spielen noch ein weiterer Aspekt hinzu. Hohe Auflösungen gehen nämlich auch mit steigenden Hardware-Anforderungen einher: Wer moderne Spiele in hoher Auflösung und schneller Bildwiederholrate erleben möchte, benötigt einen entsprechend leistungsstarken Computer. Hier ist also je nach verfügbarer Ausstattung die Abwägung zu treffen, ob eine etwas geringere Auflösung zugunsten einer flüssigeren Darstellung womöglich die bessere Wahl ist.
Die Zukunft ist hochauflösend
Bei der Anschaffung eines neuen Monitors empfiehlt sich heutzutage für nahezu jeden Anwendungszweck ein Gerät mit mehr als Full-HD-Auflösung. Entsprechende Displays sind längst erschwinglich geworden. Zudem rentiert sich die Anschaffung nicht mehr nur für Kreativschaffende, sondern auch für reine Konsumenten, da immer mehr Inhalte hochaufgelöst produziert werden.
Für die Auswahl des konkreten 4K-Monitors und der idealen Pixeldichte spielen diverse Faktoren eine Rolle. Neben dem gewünschten Einsatzgebiet gehören dazu auch Aspekte wie das verfügbare Budget sowie der freie Platz auf dem Schreibtisch.
EIZO bietet eine grosse Produktpalette unterschiedlicher Monitore für alle Facetten des digitalen Lebens. Einige besonders empfehlenswerte Modelle sind hier versammelt: