ColorEdge Referenz

Fabio Antenore - Herr über die Zeit

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„Hyperreale Fotografie“, so nennt der Schweizer Fotograf Fabio Antenore seinen Stil, der ihm weltweite Aufmerksamkeit und Anerkennung eingebracht hat. Technik spielt im kompletten Entstehungsprozess seiner Kunst eine wichtige Rolle. Dazu gehört die Aufnahmetechnik genauso wie die Bildbearbeitung. Kein Wunder, dass auch Antenores Monitor, der ColorEdge CG2700X von EIZO, als Fenster zu seinen magischen Bildwelten eine wichtige Rolle spielt.

Hyperrealität

Technik und Kreativität spielten im Berufsleben des Schweizers Fabio Antenore schon immer eine grosse Rolle. In seinem ehemaligen Job als Tontechniker und Musikproduzent ging es jedoch in erster Linie darum, die kreativen Vorstellungen anderer Kreativer bestmöglich festzuhalten und umzusetzen.

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Nach einem Burnout entschloss sich Antenore, sich, auf seine eigene Kreativität und Leidenschaft zur Fotografie zu konzentrieren. „Ich war in der Zeit viel draussen unterwegs und wollte festhalten, was die Natur mir gibt. Landschaften stellen keine Ansprüche an dich. Das hat mir geholfen, mich selbst zu finden“, erinnert sich Antenore. Dabei war es von Anfang an nicht sein Ziel, die Schönheit der Natur nüchtern zu dokumentieren. Antenore will vielmehr Kunstwerke erschaffen, die die Natur so schön wie irgend möglich abbildet. Mit der Zeit entwickelte Antenore seinen Stil, den er heute „hyperrealistische Fotografie“ nennt. Dabei ist nicht Realitätstreue, sondern maximale Emotion und Perfektion sein Ziel. Während er sich viele Jahre auf Landschaften fokussiert hat, fotografiert er in den letzten Jahren verstärkt auch Stadtlandschaften. Kürzlich hat Antenore auf seiner Webseite ein E-Book zur „Streetscape Photography“ veröffentlicht, in dem er seine besten Tipps und Tricks verrät.

Wie viel Realität steckt in Antenores Hyperrealität?

Antenores Bilder lassen wich wohl am besten mit „spektakulär“ beschreiben. Sie sind farbenfroh, detailreich, technisch brillant und bestechen oft durch Lichtsituationen, die man in der Realität so nur höchst selten antrifft. Wenn man seine Bilder oberflächlich betrachtet, könnte man diese für KI-generiert oder Composings aus vielen unterschiedlichen Bildern halten. Der Verdacht des Composings weist zwar in die richtige Richtung, aber anders, als man meinen mag. Für die „hyperreale“ Wirkung seiner Bilder gibt es mehrere Gründe. Der ausschlaggebendste ist dabei vermutlich die Tatsache, dass die Zeitachse, genauer gesagt, der Aufnahmezeitpunkt, bei der Entstehung der Bilder eine ganze besondere Rolle spielt. Antenore folgt in seiner Fotografie einem selbstgesetzten Wahrhaftigkeitsanspruch: Die Gegebenheiten der Örtlichkeit sind fix. Alles, was im Bild zu sehen ist, wurde von ihm vor Ort fotografiert. Lediglich die Zeitachse ist variabel. Das heisst, das einzelne Elemente des Bildes zu unterschiedlichen Zeiten des Tages fotografiert wurden und dann in der Postproduktion zusammengefügt und mit einer passenden Lichtstimmung versehen wurden; eine Technik, die sich Time-Blendung nennt.

Sammeln von Puzzlestücken

Das ist auch der Grund, warum Antenores Bilder oft viel Zeit in ihrer Entstehung erfordern und er oft über viele Stunden hinweg hinter seinem Stativ verharrt und zahlreiche identische Fotos zu unterschiedlichen Tageszeiten macht. So entstehen Bilder im Sonnenschein, in der goldenen und blauen Stude und mit Sternen oder gar der Milchstrasse. Antenore „baut“ das fertige Bild dann in der Postproduktion zusammen, indem er einzelne Bildbereiche wie Puzzlestücke aus unterschiedlichen Varianten des gleichen Bildes zusammensetzt. Realistisch sind seine Bilder danach nicht. Aber sie unterscheiden sich dennoch dramatisch von KI-Bildern oder Composings, in denen Elemente von unterschiedlichsten Orten zusammengesetzt wurden. Denn Antenore zeigt noch immer den fotografierten Ort. Nur eben nicht als reale Situation, festgehalten in einem kurzen Augenblick, sondern als idealisiertes „Best-of“. 

Diese Art der Fotografie ist nicht nur sehr zeitaufwändig, sondern auch technisch höchst anspruchsvoll.

Mischung aus Planung, Aufnahmetechnik und Postproduktion

Wenn man Antenore nach den Erfolgsfaktoren seiner Bilder fragt, antwortet er mit: „30 % detaillierte Planung, 30 % fortgeschrittene Aufnahmetechnik vor Ort und 30 % Postproduktion am Monitor. Der Rest ist Glück.“

Locationscouting und Vorbereitung

Antenore pflegt eine umfassende Bucketlist mit Orten, die er einmal fotografieren will und arbeitet diese nach und nach ab. Auf GoogleMaps hat er inzwischen mehr als 1.000 Orte mitsamt zahlreichen, zum Fotografieren relevanter Informationen, zusammengetragen. Mit Hilfe einschlägiger Tools wie Photo Pills oder Google Earth recherchiert er zusätzliche Informationen, mit denen er das Shooting vor Ort planen kann. Der Stand von Sonne, Mond und der Milchstrasse lässt sich so bereits vorausplanen und bestimmt so den idealen Reisezeitraum. „Dieser Teil macht mir übrigens am wenigsten Spass“, gesteht Antenore ein, „aber er ist sehr wichtig, damit ich meine Ideen vor Ort auch umsetzen kann“.

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Aufnahmetechnik vor Ort

Vor Ort betreibt Antenore einen vergleichsweise hohen, technischen Aufwand und schont auch sich selbst nicht, um an den perfekten Aufnahmestandpunkt zu kommen. Dabei fotografiert er immer vom Stativ aus und nutzt eine GFX 100, eine hochauflösende Mittelformatkamera von Fujifilm. Die überwiegende Mehrheit seiner Bilder fotografiert er im Hochformat. In seltenen Fällen produziert er aufwändige Panoramafotos, die er am Rechner aus zahlreichen einzelnen Hochformatbildern zusammensetzt.

Die GFX 100 hat einen enormen Kontrastumfang. Dennoch kommen in kritischen Motiven Verlaufsfilter zum Einsatz, um Kontraste im Bild zu reduzieren und ein „Ausbrennen“ der Lichter und „Absaufen“ der Schatten zu verhindern. Um auch tagsüber zu langen Verschlusszeiten zu kommen, nutzt er ausserdem ND-Graufilter. In anderen Situationen erstellt Antenore Belichtungsreihen. Generell könnte man seine Arbeitsweise als gigantische Belichtungsreihe zusammenfassen. Über viele Stunden entstehen so zahlreiche Varianten des gleichen Fotos zu unterschiedlichsten Lichtbedingungen. Das eigentliche Bild entsteht dann im nächsten Arbeitsschritt – der Postproduktion.

Das Bild entsteht in der Postproduktion

Nach dem Shooting kehrt Antenore dann in seine digitale Dunkelkammer zurück, wo sein ColorEdge CG2700X auf ihn wartet. Hier gilt es nun, die Bilder zu sichten und eine Grundstimmung zu finden, auf der sich das fertige Bild aufbauen lässt. Nach und nach ergänzt Antenore dann einzelne Bildelemente aus anderen Aufnahmen, um beispielsweise die Schatten- oder Lichterzeichnung herauszuarbeiten oder den Nachthimmel mit der Milchstrasse, der möglicherweise Stunden nach der Grundbelichtung entstanden ist, zu ergänzen. „Zum Schluss muss ich die zahlreichen Puzzlestücke so harmonisieren, dass ich eine plausible, harmonische Gesamtlichtstimmung und damit ein hyperrealistisches Bild erschaffe“, erklärt Antenore die grösste Herausforderung seiner Arbeitsweise. Abhängig von der Anzahl der verwendeten Einzelbelichtungen fliessen in Antenores Bilder durchschnittlich 2-3 Stunden Bildbearbeitung ein. Komplexe Motive können aber auch mal einen ganzen Arbeitstag in Anspruch nehmen. Vor Kurzem hat Antenore auf seiner Webseite ein Photoshop Panel veröffentlicht, mit dem man zahlreiche seiner komplexen Bearbeitungsschritte deutlich vereinfachen kann.

Monitor als Tor zur eigenen Bildwelt

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Eine zentrale Rolle nimmt dabei der ColorEdge CG2700X, Antenores Monitor ein. „Meine Bilder sind zwar hyperrealistisch, aber wenn es um den Monitor geht, bevorzuge ich eine absolut präzise, realistische Darstellung“, erklärt Antenore. „Ich möchte, dass der Monitor mir exakt meine Datei zeigt. Und zwar so, wie sie sie gegenwärtig aussieht. Nicht farbenprächtiger, nicht kontrastreicher und auch nicht schärfer, als sie tatsächlich ist.“ Was so selbstverständlich klingt, ist jedoch eher eine Besonderheit, wie Antenore erklärt: „Auf meinem MacBook ist die Bilddarstellung auch etwas hyperreal. Zu bunt, zu kontrastreich, zu scharf. Das mag nett aussehen, ist aber nicht das, was ich brauche, wenn ich Bilder bearbeite. Hinzu kommt das glänzende Display, was ich oft als störend empfinde.“

Als sich der Schweizer Fotograf das erste Mal näher mit dem Thema Monitor beschäftigte, fragte er seinen Druckpartner, welchen Monitor er sich anschaffen solle. Er sagte‚ kauf dir einen EIZO, dann hast du Ruhe!

„Das habe ich dann getan und mein Druckpartner sollte Recht behalten“, erinnert sich Antenore und erläutert, „Die ColorEdge-Monitore sind wirksam entspiegelt und ich sehe auch noch feinste Nuancen in den Schatten, die ich noch herausarbeiten kann.“

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Neben der absolut präzisen Bilddarstellung schätzt Antenore scharfe Bilddarstellung des 4K-Monitors, die perfekte Homogenität über die gesamte Anzeigefläche und den eingebauten Kalibrierungssensor. „Der CG2700X verschafft mir die absolute Gewissheit, dass ich mich immer hundertprozentig auf die Präzision der Bilddarstellung verlassen kann. Ich kann also meinen Augen trauen. Ich habe meinen Monitor so programmiert, dass er sich in regelmässigen Abständen selbst kalibriert, sodass mich nicht mehr selbst darum kümmern muss und es auch nicht vergessen kann“ erklärt Antenore und fährt fort: „So kann ich die Zeit, die ich vor dem Rechner sitze, für die Postproduktion meiner Bilder und Planung neuer Shootings nutzen und muss sie nicht mit Wartungsarbeiten meiner Infrastruktur vergeuden.“

Generative KI

Als technisch interessierter Kreativer beschränkt sich Antenore jedoch nicht nur auf die Erstellung von Bildern mit Hilfe von Kameras. Auch mit generativer Künstlicher Intelligenz (KI) beschäftigt er sich schon seit Jahren. „Hier bin ich aber immer noch in der Lernphase. Aber es ist faszinierend, Bildkunstwerke von 0 erstellen zu können, die komplett der eigenen Fantasie und Kreativität entspringen“, erläutert Antenore.

Eigene Kreativität bei künstlich von einem Computer erzeugten Bildern mag zunächst widersprüchlich klingen, doch bei näherer Betrachtung werden die Parallelen zur Fotografie deutlich: Der Fotograf trifft eine Situation an, die er sich dann mit seinen kreativen Möglichkeiten z. B. durch die Wahl des Standpunkts, des Bildausschnitts sowie Belichtungszeit und Blende zu eigen macht und so sein eigenes Bild erschafft. Auch bei KI-generierten Bildern erstellt die KI aus dem Briefing, den sog. “Prompts“ zunächst ein Bild, das zwar die gewünschte Situation zeigen mag, aber vermutlich nicht direkt den Vorstellungen des Kreativen entspricht. Hier gilt es dann, die Prompts zu modifizieren bzw. das Ergebnis mit der sog. Chain-Prompt-Technik so lange zu verändern, bis es den eignen Wünschen entspricht. Oft kombiniert Antenore das Ergebnis dann noch mit seinem herkömmlichen Bildbearbeitungs-Workflow und bearbeitet und modifiziert die Bilder dann so lange, bis das fertige Werk seinen Vorstellungen entspricht.

KI – Chance oder Risiko?

Auf die Frage, ob man als Fotograf nicht den Ast absägt, auf dem man selbst sitzt, antwortet Antenore: „KI ist da, verbreitet sich immer weiter, wird immer besser und gleichzeitig leichter zu bedienen. Die wird nicht wieder weggehen! Und KI heisst in dem Kontext ja nicht nur generative KI, mit der ich Bilder aus dem Nichts erschaffe. Mit Hilfe von KI lassen sich ja auch zahlreiche Bildbearbeitungsschritte beschleunigen und vereinfachen. Hier halte ich KI eindeutig für eine grosse Chance. Aber natürlich gibt es Bereiche in der Fotografie, denen generative KI das Leben schwer machen wird. Hier sehe ich z. B. die Microstockfotografie. Die Agenturen werden gerade von KI-Bildern geflutet, aber sobald die Abnehmer der Bilder verstanden haben, wie sie KI-Bilder selbst generieren können, könnte die Luft hier deutlich dünner werden. 

Aber als Kreativer kann ich ja nicht die Hände in den Schoss legen und mich nicht mit neuen Entwicklungen beschäftigen. Ich ziehe daraus eher die Konsequenz, mich mit den Themen eingehend zu beschäftigen und mir die Chancen neuer Techniken zunutze zu machen, statt wegen potenzieller Risiken zu erstarren. Denn das, was mich als menschlichen Künstler ausmacht, meine Kreativität, meinen Blick und meine Skills kann mir keiner nehmen. Und da ist es letztendlich egal, welche Werkzeuge ich zur Erstellung von Bildern nutze. Und hier schliesst sich dann auch der Kreis in Bezug auf Monitore: Auch hier ist es egal, ob die Bilddateien fotografiert oder gepromptet wurden. Der Anspruch an den Monitor bleibt immer der Gleiche: einen absolut präzisen Blick auf die Bilddatei zu gewährleisten. Und das tut mein EIZO“.

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Fabio Antenore

Fabio Antenore ist Fotograf und Digital-Artists aus der Schweiz. Seine stilbildende „hyperreale Landschaftsfotografie“, für die er als einer der ersten die Timeblending-Technik angewendet hat, machte ihn weit über den deutschsprachigen Raum hinaus bekannt. Seine Landschaftsbilder sind akribisch ausgearbeitet und beinhalten eine detaillierte Planung, fortschrittliche fotografische Techniken und eine präzise Nachbearbeitung. Seit vielen Jahren tritt er als Redner auf Fotofestivals auf und begeistert das Publikum mit Vorträgen, die Wissensvermittlung und Unterhaltung miteinander verbinden.

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