Bis vor kurzem nutzte das Stadtkrankenhaus Dornbirn aus dem österreichischen Vorarlberg zur visuellen Unterstützung bei medizinischen Eingriffen herkömmliche OP-Türme mit nur einem Monitor. Idealerweise sollten allerdings Operateur und Assistenz über separate Displays verfügen, um einen optimalen Überblick zu haben.
CuratOR Referenz
Stadtkrankenhaus Dornbirn, Österreich
Bild- und Patientendaten ohne technische Hürden. Flexible Software ermöglicht einfache Integration in fremde EDV-Umgebungen.
Aus diesem Grund rüstete das Krankenhaus Dornbirn Ende 2018 im Rahmen des Neubaus seiner OP-Säle die bildgebenden Systeme auf und nutzt seitdem CuratOR Surgical Panels der EIZO GmbH. Dabei handelt es sich um medizinische Bildbetrachtungsgeräte mit Glasfront des Modells SP2-46T-24, ergänzt durch kleinere Displays des Typs SP1-24. Die firmeneigene und nutzerfreundliche Software CuratOR Caliop ermöglichte eine einfache Integration in die bestehende EDV-Struktur und unterstützt sämtliche Arbeitsprozesse des Krankenhauses. Dank der installierten Video-over-IP-Technik CuratOR Alipe können die Bild- und Patientendaten unkomprimiert, verlustfrei und bei geringster Latenz in die jeweiligen Operationssäle übertragen werden. Auf diese Weise stellt das moderne Videosystem unterschiedliche Bildquellen gleichzeitig dar und gewährleistet einen umfassenden und schnellen Zugriff auf alle wichtigen Daten.
Besonders in Stresssituationen muss die Bedienung der bildgebenden Elemente im OP einfach, schnell und übersichtlich erfolgen, damit das medizinische Personal nicht durch die Technik von komplizierten Eingriffen abgelenkt wird. „In unseren alten Operationssälen war das Handling der OP-Türme oftmals umständlich, weswegen wir unsere Videosysteme zusammen mit dem OP-Neubau modernisieren wollten“, berichtet Peter Palombo, technischer Leiter des Krankenhauses Dornbirn. „Hierbei legten wir grossen Wert auf eine intuitive Bedienung, einen optimalen Bildaufbau mit geringer Latenz und eine einfache Konfiguration des Systems.“
Daher veröffentlichte das Krankenhaus Dornbirn im Sommer 2017 eine Bestbieter-Ausschreibung für ein neues bildgebendes System. In den darauffolgenden Wochen wurden die unterschiedlichen Konzepte der jeweiligen Anbieter im Krankenhaus Dornbirn präsentiert; im Rahmen dieser Pitches überzeugte das Gesamtpaket mit den CuratOR Surgical Panels von EIZO. In zwei Bauabschnitten wurden insgesamt sieben OPs ausgestattet.
Klinikspezifische Bilddarstellung mit intuitiver Bedienbarkeit
Das Herzstück des neuen bildgebenden Systems in jedem Operationssaal sind die Surgical Panels des Typs SP1-24 und SP2-46T-24. Das SP1-24 bildet auf einem 24″-Bildschirm die zentrale Steuereinheit. „Bei der Entwicklung der Bedienoberfläche achten wir stets auf eine besonders einfache Handhabung für das OP-Personal und richten uns ganz nach den Wünschen der Anwender“, erläutert Matthias Lubkowitz, VICE President der Abteilung OR Solutions der EIZO GmbH. „Auch die Integration von Fremdsoftware ist dank unseres kompatiblen Systems möglich. Wir passen uns dem Workflow des Krankenhauses an – nicht umgekehrt.“ So unterstützt EIZO beispielsweise die üblichen Klinikstandards wie DICOM oder HL7, kann bei Bedarf aber auch die erforderlichen Datenelemente für das Krankenhaus unkompliziert konfigurieren und individualisieren. Auf diese Weise lassen sich klinikspezifische Anwendungen sogar kurzfristig vor Ort einbinden.
Eine Ergänzung des SP1-24 stellen die Surgical Panels des Modells SP2-46T-24 mit 46″ und 24″. Dabei handelt es sich um medizinische Bildbetrachtungssysteme mit Glasfront, die flächenbündig in die Glaswand der Räume integriert wurden und als Videoverteilsystem sowie Bildanzeige dienen. Das 46″-Display ist mit einer optionalen und intuitiven Touch-Bedienung ausgestattet und eignet sich dank seiner Grösse ideal für die Darstellung von Bildern und Videostreams während der OP. Diese können gleichzeitig aus unterschiedlichen Quellen stammen. „Besonders einfach und nutzerfreundlich ist der vollautomatisierte Export der Bilddaten in unser Archivsystem“, so Palombo. „Die Menüführung ist vollkommen intuitiv aufgebaut, sodass sich unser Personal ganz auf den Eingriff konzentrieren kann und nicht durch technische Hürden abgelenkt wird.“ Auch der Abruf von Daten aus dem zentralen PACS und KIS der Klinik erfolgt direkt auf dem System. So hat das OP-Personal immer Zugriff auf alle wichtigen Informationen.
Video-over-IP-Technik mit Lichtwellenleitern überträgt verlust- und latenzfrei
Zur schnellen Übertragung der Videodaten in Echtzeit nutzt EIZO Video-over-IP-Technik. Nur so ist es möglich, die enormen Datenmengen von Full-HD- und 4K-Videosignalen gleichzeitig und unkomprimiert zu übertragen. Hierfür wurden Lichtwellenleiter verlegt, die sich auch später für noch höhere Auflösungen wie 8K und 16K verwenden lassen. Allerdings stellte das Verlegen der Kabel eine besondere Herausforderung dar. „Lichtwellenleiter bestehen aus Glas und befinden sich in Operationssälen oftmals in beweglichen Medien-Versorgungseinheiten (DVE) – beispielsweise an der Decke. Daher muss sehr genau auf das Risiko eines Kabelbruchs geachtet werden“, erklärt Lubkowitz. „Unser Partner vor Ort, die Firma Sanova, verfügt aber über umfassende Erfahrungen bei der Verlegung dieser Lichtwellenleitern und nahm sich daher dieser Aufgabe an.“
Eine weitere Herausforderung bei der Installation des Videosystems stellte das Einbinden der fremden Hardware wie des klinikinternen Netzwerkswitches dar. „Unser agiles Projektmanagement kann flexibel auf anwenderspezifische Wünsche und nicht definierte Schnittstellen reagieren“, führt Lubkowitz aus. „So war es uns möglich, sämtliche Bestandskomponenten schnell einzubinden – von C-Bögen über Endoskope bis hin zu mobilen OP-Werkzeugen. Auch die spätere Integration neuer Komponenten ist über unser nutzerfreundliches System mit Plug-and-Play möglich.“ Die hauseigene Software CuratOR Caliop stellt das übergeordnete Steuersystem der gesamten Video-over-IP-Lösung mit CuratOR Alipe dar. Aus Gründen des Datenschutzes verarbeitet sie das Videosignal nur innerhalb eines abgeschlossenen Netzwerks pro Operationsraum. Erst nach Freigabe durch das verantwortliche Personal können die Daten verschlüsselt nach aussen übertragen werden – etwa in einen anderen OP oder Konferenzraum.
Kundennahe Betreuung und schneller Support
Bevor das System live geschaltet wurde, nahm das gesamte OP-Personal an umfassenden Schulungen der Experten von EIZO und Sanova Teil. Innerhalb von vier Tagen gab es jeweils zwei Termine für sämtliche Mitarbeiter, um sich mit den neuen Geräten und deren Möglichkeiten vertraut zu machen. In den ersten Tagen des Betriebs wurde das Krankenhaus Dornbirn auch vor Ort betreut, sodass bei Rückfragen oder Änderungswünschen umgehend geholfen werden konnte. „Unser Personal ist von den Videosystemen begeistert“, resümiert Palombo. „Die Bedienung der einzelnen Elemente ist einfach, schnell und übersichtlich. Wir können jetzt auf zahlreiche neue Features zugreifen, aber unsere Arbeitsprozesse mussten sich dafür nicht ändern. Das System von EIZO fügt sich optimal in unseren OP-Alltag ein“. EIZOs After-Sales-Service unterstützt das Krankenhaus Dornbirn über ein All-Inclusive-Paket mit Vollwartung für fünf Jahre. Die Sanova Pharma GmbH dient hier als direkter Ansprechpartner vor Ort und ist jederzeit erreichbar, um bei Problemen schnell reagieren zu können. Bei Bedarf kann sich aber auch EIZO über Remote-Zugriff auf die Systeme zuschalten. So ist ein schneller und effektiver Support gewährleistet.
"Unser Personal ist von den Videosystemen begeistert. Die Bedienung der einzelnen Elemente ist einfach, schnell und übersichtlich. Wir können jetzt auf zahlreiche neue Features zugreifen, aber unsere Arbeitsprozesse mussten sich dafür nicht ändern. Das System von EIZO fügt sich optimal in unseren OP-Alltag ein."
Peter Palombo
Technischer Leiter des Krankenhauses Dornbirn
Das im Jahr 1983 eingeweihte Krankenhaus Dornbirn ist mittlerweile das einzige öffentliche Krankenhaus im österreichischen Vorarlberg in städtischer Hand. Es verfügt über etwa 280 Betten und zahlreiche Fakultäten – angefangen von der Orthopädie über die allgemeine Chirurgie bis hin zu einer Geburtenstation mit etwa 1.500 Geburten im Jahr. Ebenso ist eine Nachsorgestation mit etwa 30 Betten angegliedert. Im Augenblick umfasst der Mitarbeiterstab des Krankenhauses 900 Angestellte.